Camping im bzw. mit dem Corsa – Ein Selbstversuch.

Camping ist wieder in. Auch vor „Corona-Zeiten“ (ich schreibe diesen Artikel am 05.09.2020) war deutlich zu spüren, dass die unabhängige Art des Urlaubs wieder in Mode kommt. Auch ich musste feststellen, dass es durchaus seinen Reiz hat haben könnte, einfach mal ohne Hotel- oder Ferienwohnungsbuchung loszufahren. Wohin? Egal! Mit meinem Corsa D wurde dann natürlich schnell klar, dass dieses Fahrzeug nicht das geeignetste ist, um die zuvor auf YouTube gesehenen Campingabenteuer nachzuerleben. Doch wenn man schon kein Auto fährt, in dem man schlafen kann, wollte ich wenigstens für Tagesausflüge alles dabei haben, was das Outdoor-Herz begehrt. Und so entstand die Idee, die Kofferraumabdeckung durch eine kleine, feine Heckküche zu ersetzen. Aber seht selbst:

Unter dem „doppelten Boden“ des Corsa-Kofferraums lagerten übrigens unsere Campingstühle und ein kleiner Campingtisch. 🙂

Wie ihr den Fotos entnehmen könnt, hatten wir auf unseren Ausflügen zumindest fließendes Wasser und jederzeit die Möglichkeit, den Gaskocher anzuschmeißen. Die wenigen Male der aktiven Nutzung dieses Setups waren dann tatsächlich erfolgreich: Nach dem Aufwärmen des in Tupperboxen mitgebrachten Essens konnten wir das Campinggeschirr in dieser improvisierten Spüle spülen und uns die Hände waschen.

Das „Waschbecken“

Auf dem sehr begrenzten Platz im Heck des Corsas musste eine Lösung her, die keine 1.000 Euro kostet, aber trotzdem das Gefühl von „Hey, wir fahren einfach los und haben alles dabei“ vermittelt. Also nahm ich das, was gerade zur Verfügung stand bzw. schnell zu besorgen war: Eine ewig nicht benutzte Auflaufform, in die ich einen Abfluss einbaute, einen IKEA-Schreibtischorganizer und Möbelfüße sowie ein passgenau zuschnittenes Brett aus dem Baumarkt. Über einen flexiblen Schlauch wurde das Abwasser aus der „Spüle“ in einen auf der Seite liegenden Kanister geleitet, in den ich einfach ein Loch gebohrt hatte (siehe Foto). Für schnelles Händewaschen zwischendurch bzw. das Spülen des Geschirrs reichte das. Mehr als einen Tag wäre man damit allerdings nicht zurecht gekommen.

Das Frischwasser kam aus einem darüber liegenden Kanister mit integriertem Hahn. Dank der Schwerkraft funktionierte diese Konstruktion ohne Pumpe, die wir inzwischen in unserem Caddy Maxi Minicamper haben. Und in der Theorie hätten wir diese Konstruktion sogar aus dem Kofferraum nehmen und unabhängig vom Auto verwenden können:

Foto einer selbst gebauten Heckküche für einen Opel Corsa D

Auch wenn der Platz noch so klein ist, zeigt doch dieser Selbstversuch, dass es wirklich nicht viel braucht, um das „Camping-Gefühl“ zu bekommen. Das Thema „Übernachtung im Auto“ war allerdings mit dem Corsa ganz schnell vom Tisch. Selbst für eine Person ist der Wagen einfach zu klein. Wie auch immer ich versuchte, einen halbwegs gemütlichen Schlafplatz zu realisieren: Ich scheiterte.